Club Cars – Folge 6

von Heinz Heuerz

Italienisch-amerikanische Freundschaft

Nein, Markus Geisler besitzt weder die amerikanische Staatsbürgerschaft noch die italienische, obwohl er einen Wagen fährt, der die automobilistische Symbiose zwischen beiden Ländern versucht.

La Figura, also die Karosse, lehnt sich ganz eng an den Ferrari 365 GTB Daytona an, das motorische Innenleben steuert die Corvette bei. Beides zusammenbringen, das konnte der US-Mister Bob Rowley am besten, der von einer solchen Replica 100 Stück gebaut hat. Die Nummer 9 dieser Serie, übrigens Baujahr 1977, steuert Markus. In dieser Replica schlägt ein großvolumiges Herz mit 5700 ccm Hubraum und daraus mobilisiert der Ami-Motor 180 PS. Draußen am Karosserie-Kit steht denn auch ein großes „R“ für Rowley GTC.

Markus hat diesen Wagen vor rund 4 Jahren von seinem Vater übernommen, der ihn aus dem US-Bundesstaat Massachusetts importiert hat.

Wie kommt man auf die Idee, ein solches Auto in dieser Zusammensetzung zu bauen? Markus hat eine einfache Erklärung: „Ein Original Ferrari Daytona ist für Normalsterbliche unbezahlbar, und so entstand die preiswertere Rowley-Version auf Corvette-Basis. Und das Ding macht mir einen Riesenspaß.“

Die Corvette im Ferrari-Kleid läuft häufig bei Oldtimer-Rallyes und erfreut das interessierte Publikum, das sich zuweilen fragt, warum ihnen dieses Auto irgendwie bekannt vorkommt. Die Antwort ist relativ einfach: In den 1980er Jahren ermittelten in der TV-Serie „Miami Vice“ die Rauschgiftfahnder Sonny Crockett und Ricardo Tubbs im einschlägigen Milieu. Unterwegs waren die beiden mit eben einem Daytona auf Corvette-Basis in schwarz. Das Auto wurde im Laufe der Serie übrigens gesprengt und zerplatzte in tausend Stücke. Dieses Schicksal blieb Markus‘ Daytona erspart. Zum Glück, obwohl auch er natürlich schwarz lackiert ist.


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